Wettbewerb hat sich in den letzten Jahrzehnten zu einer Leitvorstellung im Hochschulbereich entwickelt. Nicht nur im hochschulpolitischen Diskurs rangiert er unter den zentralen Redewendungen, sondern auch in der Praxis. Immer mehr Verfahren werden eingesetzt, die einen Wettbewerb zwischen und in den Hochschulen zu erzeugen suchen, der für Effizienz-, Leistungs- und Qualitätsgewinne sorgen soll. Aufbauend auf den Publikationen von Kalaitzidakis, Mamuneas und Stengos (1999) sowie Ghio, Steininger und Süßmuth (2006) wird das europäische Ranking wirtschaftswissenschaftlicher Fakultäten von einer auf mehr als drei Dekaden (1980-2014) verlängert, um strukturelle Prozesse im europäischen Hochschulwesen besser abbilden zu können. Hinweise zu regionalen und institutionellen Faktoren zur Erklärung der Ranglisten werden ebenso gegeben wie auch ein Ausblick zur zunehmenden Bedeutung von Forschungsnetzwerken.
Deutsche Universitäten machen Schlagzeilen. Begriffe wie „Exzellenz“, „Elite- Universität“, „Bologna-Prozess“, Einführung und Abschaffung von „Studiengebühren“, „Verbesserung der Lehre“ und „Rankings“ bestimmen seit mehreren Jahren kontroverse Diskussionen zur Zukunft der Universitäten in Politik, Gesellschaft und Hochschulen. Es entsteht der Eindruck, dass sich das heimische Hochschulwesen in einem über mehrere Dekaden laufenden Strukturwandel befindet.
Wenn man dies als Zustandsbericht formuliert, muss man sich die Aufgaben der Universitäten vergegenwärtigen. Sehr traditionell lauten die Aufgaben der Hochschulen „Wissen bewahren, Wissen erweitern und Wissen weitergeben“. In der konkreten Umsetzung können folgende wichtigen Aufgaben identifiziert werden: Lehre und Studium, Forschung und Entwicklung, Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses, wissenschaftliche Weiterbildung und (vor allem im Bereich der Universitätsklinika in der Gesundheitsversorgung) die Bereitstellung von Dienstleistungen. Der Begriff der Dienstleistungen geht aber weit über den Aspekt der Krankenversorgung hinaus, u. a. gehören auch der Wissens- und Technologietransfer, die Beratung in Fachdisziplinen (von Wirtschafts- bis Rechtswissenschaften) sowie die Kommunikation mit der Öffentlichkeit dazu.
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