Im Folgenden soll Korruption mit einer ökonomischen Organisationstheorie verbunden werden, um das Muster korruptiver Beziehungen und die Interessen der Beteiligten analysieren zu können. Basisannahme ist, dass die beteiligten Akteure ihren individuellen Nutzen maximieren wollen. Während die neoklassischen Ansätze den Akturen dabei vollkommene Rationalität (ökonomisches Rationalitätsprinzip) unterstellen, ist bei den institutionenökonomischen Ansätzen die Annahme der begrenzten Rationalität Ausgangspunkt der Betrachtungen.
Nach dem ökonomischen Rationalitätsprinzip versucht ein Individuum (homo oeconomicus), die optimale, nutzenmaximale Entscheidung zwischen Alternativen zu treffen. Moralische Überlegungen spielen dabei keine Rolle. Ein homo oeconomicus denkt vollkommen rational und scheut z. B. auch vor Halbwahrheiten oder illegalen Handlungen zurück, wenn es ihm zum persönlichen Vorteil gereicht.
Zahllose Entscheidungen in der Unternehmenspraxis werden aber nicht rational getroffen, weil Normen, soziale Werte und Beziehungen, Zeitdruck, Erfahrungen, Prestigedenken, Leichtsinn, Selbstüberschätzung, Gier u. ä. bedeutende Rollen in der praktischen Entscheidungsfindung und Willensdurchsetzung spielen.
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