Compliance – also grob gesagt regelkonformes Verhalten – ist in der Welt der professionellen Investoren und Finanzinstitute ein seit längerem nicht mehr wegzudenkender integraler Bestandteil der Unternehmensführung und des Risikomanagements. Wurde der Compliance-Beauftragte und die Compliance- Funktion an sich in vielen Unternehmen anfangs mit Argwohn und Skepsis betrachtet, so wurde schnell klar, welche wichtige Funktion Compliance für Unternehmen im Finanzmarkt einnimmt. Teils gesetzlich verordnet, teils freiwillig, kommen immer mehr Bereiche hinzu, in denen Compliance eine Rolle spielt.
Ein Bereich des Kapitalmarktes, der bisher diesbezüglich in der einschlägigen Literatur kaum Beachtung fand, ist Compliance geschlossener Fonds. Gerade dies verwundert, waren es doch die geschlossenen Fonds, die lange Zeit aufgrund ihrer geringen Regulierung und der immer wieder aufgetretenen Verluste für Anleger als Instrumente des „Grauen Kapitalmarkts“ gebrandmarkt wurden. Andererseits flossen und fließen Jahr für Jahr Milliardensummen in entsprechende Fonds aufgrund teils überdurchschnittlicher erzielter Renditen und dies nicht nur von Kleinanlegern sondern auch von institutionellen Investoren. Insbesondere für letztere dürfte aufgrund ihrer Geschäftspolitik und des eigenen Risikomanagements immer auch die Frage eines professionellen und risikoarmen Managements der eingegangenen Beteiligungen stehen.
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