1863 dichtet der Volksautor Wilhelm Busch die Geschichte von Max und Moritz, zweier Lausbuben, die gegen Regeln und Sitten der Dorfgemeinschaft verstoßen und das Zusammenleben empfindlich stören. Busch zeigt in seiner Dichtung schon in der Einleitung den Kern des Problems auf.
„Ach, was muß man oft von bösen Kindern hören oder lesen! Wie zum Beispiel hier von diesen, Welche Max und Moritz hießen;
Die, anstatt durch weise Lehren Sich zum Guten zu bekehren, Oftmals noch darüber lachten Und sich heimlich lustig machten. Ja, zur Übeltätigkeit, Ja, dazu ist man bereit!“
Max und Moritz weigern sich, die Schule zu besuchen und sich regelkonform und anständig zu verhalten. Ihre Uneinsichtigkeit und ihre Rücksichtslosigkeit enden für die beiden tödlich, und erst mit diesem Ende kehrt wieder Ruhe im Dorf ein.
Der Zusammenhang zwischen der bekannten Kindergeschichte „Max und Moritz“ von Wilhelm Busch und aktuellen Wirtschafts- und Unternehmensskandalen scheint vielleicht auf den ersten Blick etwas weit hergeholt. Als „modernes Märchen“ sprechen diese Geschichte und ihre Moral aber letztlich genau von dem, was Unternehmen heute weltweit zu schaffen macht. Ohne die bekannten Lausbubenstreiche mit Spielarten moderner Wirtschaftskriminalität gleichsetzen zu wollen, lässt sich aus den sieben Streichen für unser Thema folgendes ableiten:
– Regelwidriges Verhalten kann überall auftauchen
– Unter dem Fehlverhalten einzelner haben alle zu leiden
– Das Funktionieren des übergeordneten Systems wird nachhaltig gestört
– Und: klassische „Erziehungsversuche“ erweisen sich häufig als wirkungslos
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